- Milonga
- Milonga[afrikanisch/portugiesisch, mɪ'lɔȖgɑ; im afrobrasilianischen Dialekt etwa »fröhliche Veranstaltung«], eine in Uruguay, Argentinien, Paraguay, Chile und Brasilien verbreitete Lied- und Tanzform, deren musikalische Struktur stark von der Habanera geprägt wurde, während die Choreographie afrikanischen Einfluss erkennen lässt. Die Milonga profilierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts — ein Zentrum dafür war Montevideo —, gehörte bald zum Repertoire der Payadores genannten Volkssänger in Stadt und Land und wurde besonders unter der ärmeren Bevölkerung sehr populär, deshalb auch als Cancion criolla (»kreolisches Lied«) bezeichnet. Sie hatte an der Entstehung des Tangos wesentlichen Anteil, blieb über einen längeren Zeitraum zum Teil mit ihm identisch (Tango milonga). Die Milonga hat meist eine heitere, fröhliche Grundhaltung, wird im mittleren, auch raschen Tempo musiziert und zur Gitarre gesungen, wobei man dem im 2/4-Takt stehenden Melodierhythmus oft eine 6/8-Takt-Gitarrenbegleitung unterlegt. Vor allem im Refrain (Estribillo) ist häufig eine Zweistimmigkeit in parallelen Terzen zu hören, auch sind oft fallende Melodieverläufe charakteristisch. Hervorhebung verdient die (damals neue) eng umschlungene Tanzhaltung, entstanden und verbreitet in den Vergnügungsvierteln von Montevideo und Buenos Aires. Typischer Melodierhythmus:
Universal-Lexikon. 2012.